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Es gibt sicher auch Ziele, die man nicht beim ersten Versuch schafft. So sollte es auch beim zweithöchsten Zillertaler - den Großen Möseler sein.
Doch die zweite Chance war alle Mühen wert ... 

Die beiden Tage nach unserem Gipfeltreffen  2008 nutzten wir für eine Erkundungstour in Richtung Großer Möseler.
Von Weissenbach stiegen wir über die Göge Alm hoch zur Chemnitzer Hütte. Dort herrschte gerade reger Mittagsbetrieb von vielen Tagesgästen. Nach einer kleinen Stärkung in der Hütte machten wir uns also gleich an den weiteren Anstieg Richtung Gipfel.

Noch immer war von schönen Wetter nicht viel zu spüren. Immerhin blieb es trocken. Doch ein kalter Wind begleitete uns auf dem Növeser Höhenweg. Diesen verließen wir am nördlichsten Punkt und folgten der Moräne zwischen den beiden Növesfernern. Rasch gelangte man so in die Mondlandschaft, welche vor einigen Jahren sicher noch vom Eis überzogen war.
"Ewiges Eis" - wie lange noch?

Nur noch unterhalb des Gipfelaufschwung ist ein Rest vom Gletscher geblieben. Die Gletscherausrüstung wollte da schon mal zum Einsatz kommen. Doch der bis dahin viel versprechend blaue Himmel hinter dem Horizont änderte sich in wenigen Minuten. Wie wenn der "heiße Brei" überläuft, drangen die Wolken über die Jöcher aus dem Zillertal herüber. Also: Abstieg!

Als die letzten Tagesgäste die Hütte verließen und die Südtiroler Sonne noch mal ganze Arbeit leistete, konnte man es sich im Windschatten der Hütte noch mal richtig gut gehen lassen. Roland, der Hüttenwirt, machte uns schon Appetit auf ein zünftiges Hüttenabendbrot.
Ganz toll: 3 Gänge Menü und immer noch eine Gourmet-Überraschung!


 

Der nächste Morgen fing an, wie der letzte Tag aufhörte. Gutes Essen, rundum Natur pur, in einem Schauspiel aus Sonne und Wolken.


Ein letzter Blick zur Hütte, bevor wir wieder den Abstieg über ein Teilstück des Kellerbauerweges hinab nach Weissenbach antraten.


Noch im Reich der Gämsen ...
... und nun wieder Zivilisation in Sicht.


Diese Tour machen wir noch mal - bei perfektem Wetter.
Denn noch waren wir nicht oben, auf dem Großen Möseler.
 

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Die Tage nach dem Gipfeltreffen 2009 waren laut Wetterbericht optimal für dieses Vorhaben. Wenngleich auch alleine - so eine Chance lässt man sich nicht entgehen. So nutzte ich die Mautstraße zum Neves-Stausee, um einige Höhenmeter mit dem schweren Rucksack zu sparen. Geplant war ja wieder ein Gipfelbiwak.
Gleich geschafft! Und schon findet man auch den optimalen Platz für die Nacht. Wie dafür geschaffen, bildet der obere Abschluss der Firnwand des Gletschers eine windgeschützte Mulde. Da lässt es sich gut aushalten...
Auf dem Gipfel blies ein kalter Wind und füllte den bis dahin so wolkenlos aussehenden Himmel ganz allmählich mit Wolken auf.
Dafür konnte man am Abend ein eher seltenes Naturphänomen beobachten.
 Erklärung unter:
 Glorienscheine der Natur

Ein Sonnenuntergang wie im Bilderbuch...
Jetzt heißt es nur noch: Suppe kochen und gut eingeheizt in den Schlafsack steigen.



ganzes Panorama anse
hen

 


Sonnenaufgang über den Zillertaler Bergen.


Blick vom Gipfel auf das Nachtlager

Panoramablick zu den Tuxer Alpen

Der Abstieg führt wieder über die Chemnitzer Hütte, um noch die gute südtiroler Küche auszukosten.
Ein Blick zurück zum Gipfel und zur Hütte, dann der Abstieg hinab zum Stausee. Es war eine tolle Bergtour. Und schon kommt auch die Idee für das nächste Vorhaben. Dies beginnt auch hier und wird hoch zur Edelrauthütte führen.
Fazit dieser Tour:
Einen Berg besteigen ist das eine - einen Berg zu erleben, dazu braucht es zwei Tage und eine Nacht ....